Sing-Wochenende in der Pension zu den Bergterrassen in Annweiler – 9.-11. Juli 2021

Singen ist Seelennahrung und bringt uns ins hier und jetzt, in ein einfach-nur-SEIN. Doch durch Corona war lange Zeit keine echte Begegnung miteinander möglich, zu viele Bedenken und zu große Hürden. Wir leben immer noch auf Distanz, brauchen die Gemeinschaft aber dringender als je zuvor und spüren zunehmend unser Bedürfnis nach echten Begegnungen. Im Juli diesen Jahres war es dann endlich soweit, unsere gute Seele Miriam Trauth, die Leiterin unseres Heilsamen Singkreises, überbrachte uns die frohe Nachricht, dass wir nun endlich wieder in Person zusammen singend und schwingend in der wunderschönen Pfalz unterwegs sein werden.

 

Am Freitag, 9. Juli war der Augenblick gekommen, die Zeit des Wartens war vorbei und es wurde Zeit, auszusteigen aus dem Corona Alltag, hinein in unsere so wohltuende Gemeinschaft, in das Zusammen-Singen und Schwingen, jeder für sich und alle zusammen, was gerade da sein durfte. Wir schauten uns in die Augen und jeder wusste, was sein Herz in diesem Moment sagt: Endlich wieder gemeinsam sein und Singen, ganz ohne Auflagen und Maske, ganz frei in der Natur oder in der wundervollen kleinen Kapelle. Nach Monaten der Isolation wegen Corona, nach dieser langen Zeit des Verzichts auf die Möglichkeit, Menschen persönlich zu treffen und Gemeinschaft zu leben, sollte für uns 14 Singkreis Teilnehmer nun dieser große Wunsch wahr werden. Oder wie Miriam Trauth unsere Singkreisleiterin sagt, durch das gemeinsame Singen wird das Herz geöffnet und die Gefühle können wieder wahrgenommen werden. 

Für diese wundervolle gemeinsame Zeit waren wir wieder in der Pension zu den Bergterrassen in Annweiler am Trifels in Rheinland-Pfalz untergebracht, die wir bereits lieben gelernt hatten und die uns alles bot, was wir für unser schönes Zusammensein brauchten.
Und so begrüßten wir uns alle am Freitagnachmittag nach und nach herzlich in unserem gemütlichen Gruppenraum.

Verzichte müssen nicht unbedingt Verlust bedeuten, sondern können sogar neue Möglichkeitsräume eröffnen. Und so hat uns Corona und das Online Singen mit neuen Singkreisteilnehmern aus ganz Deutschland in Kontakt gebracht, die sonst nie zu uns gefunden hätten, z.B. aus Berlin. 

Von der Pensionswirtin für den Freitagabend mit allem notwendigen ausgestattet, nutzen wir wieder die schöne Möglichkeit eines Buffets aus selbst mitgebrachten Speisen zum gemeinsamen Abendessen. Jeder steuerte etwas Essbares bei, sodass es nicht nur ein wahrer Augenschmaus, sondern auch für alle etwas Leckeres dabei war. Noch am ersten Abend hielt unsere kleine feine Singgruppe dann Einzug in die wunderschöne Friedens-Kapelle, die zur Pension gehört und die wir für unsere Sing-Einheiten nutzen durften. Wir sangen gemeinsam heilsame und spirituelle Lieder, einfache kraftvolle Mantren aus aller Welt, lange und bis zu einer tiefen inneren Ruhe. Und schon beim ersten Lied öffneten sich unsere Herzen ganz weit vor Glück und jeder von uns genoss dieses beglückende Zusammensein in geschützter Atmosphäre. Und endlich durfte in uns wieder das schöne Gefühl erwachen, wirklich anzukommen aus einer unwirklich scheinenden Zeit der Abwesenheit durch Corona. Denn das Singen ist für uns pure Lebensfreude, Medizin, Ruhepol und setzt eine starke und positive Energie frei, die die ganze Gruppe durchströmt und uns die Verbundenheit erleben lässt. Den Abschluss des Tages verbrachten wir gemütlich zusammen im Gemeinschaftsraum bei Gesprächen und gegenseitigem Kennenlernen. 

Am Samstagmorgen trafen wir uns alle wieder und genossen bei einem ausgiebigen Frühstück den traumhaften Blick von der Restaurant- bzw. Frühstücksterrasse aus über Annweiler. Nach dem Frühstück wurden wir von unserer Begleitung für den Tag empfangen, die uns in die Kunst des Waldbadens einwies. Beim „Waldbaden“ geht es darum, Stress abzubauen, die Gedanken abzuschalten und völlig in die einzigartige Atmosphäre des Waldes einzutauchen. Bei dem achtsamen Aufenthalt im Wald stehen die Aufnahme der Waldatmosphäre und der enge Kontakt zu der Natur im Fokus. Das Waldbaden soll dazu verhelfen, Entschleunigung zu finden, neue Lebensfreude zu schöpfen und Energiereserven aufzufüllen.

Unsere kleine Wanderung führte uns zuerst zur Trifelsruhe, eine ganz besondere Naturbegräbnisstätte im Stadtwald von Annweiler. Sie bietet die Möglichkeit einer würdevollen Bestattung in der Natur, z.B. an einen Baum oder einem Sandsteinfindling, und sie ist ein Ort der Hoffnung und Besinnung und gleichzeitig laden zahlreiche Aussichtspunkte sowie Ruhebänke durch ihre landschaftliche Schönheit zum Verweilen und zur Einkehr ein. An diesem wunderbaren Ort der Ruhe und Besinnlichkeit nutzen wir die Gelegenheit zu einer Sing-Einheit in der Natur, Einkehr für Körper und Seele. Dann ließen wir die Trifelsruhe hinter uns, um auf unserem weiteren Weg die wunderschöne Aussicht auf den Trifels und den Asselstein zu genießen.

Nachdem wir einiges über die Entspannungsmethode Waldbaden erfahren durften, tauchten wir ganz in die Wald-Atmosphäre ein, um die Heilkraft des Waldes für uns zu entdecken: Die Luft roch würzig, das Licht tanzte über den Waldboden und die Baumkronen rauschten im Wind. Waldbaden ist Verweilen, ohne Eile, präsent im gegenwärtigen Moment zu sein. Das Abschalten von einem stressigen Alltag ist gar nicht so leicht. Man muss dem Körper so viel Zeit lassen, wie er braucht. Bei einer Gehmeditation in Stille bestimmten wir unser Tempo selbst, schlenderten einem Waldpfad entlang, und wie in einer Meditation, versuchten wir jegliche Ablenkung und Störfaktoren auszublenden. Erleben, anstatt zu denken, das heißt, Gefühle und Wahrnehmungen zuzulassen und den Wald in all seinen Facetten zu entdecken. Sinneseindrücke wie Gerüche, Farben, Geschmack und Klänge würden uns bewusster und wir konnten die Umgebung in all ihren Facetten in uns aufnehmen. Eine andere Möglichkeit, mit dem Wald und seiner stärkenden Energie in Verbindung zu kommen ist einen Baum zu umarmen. Die Kraft und Energie des Baumes soll durch eine Umarmung auch in den Menschen übergehen können. Besondere Bedeutung wird den Wurzeln des Baumes zugeschrieben, durch welche er fest im Boden verankert ist.

Auf unserer kleinen Wanderung nutzten wir immer wieder gern die Gelegenheit für unsere Sing-Einheiten in der Natur. Am höchsten Punkt unserer Strecke wurden wir mit einem herrlichen Blick vom Kletterfelsen Asselstein und einer anschließenden Einkehr in der Waldhütte „Klettererhütte“ belohnt.  

Zurück in der Pension nahmen wir die Gelegenheit war, uns in unserem gemütlichen Zimmer die Zeit bis zum Abend zu vertreiben. Und wann immer wir Lust auf einen kleinen Spaziergang hatten, fanden wir rundherum um die traumhaft gelegene Pension herrliche Plätze dafür oder auch Ruhe und Erholung auf der Sonnenterasse oder der angrenzenden Liegewiese.

 

Annweiler ist bekannt durch die Reichsburg Trifels, die über dem Wasgaustädtchen thront. Aber nicht nur die Burg ist sehr attraktiv, auch der Ort Annweiler als traditionsreiche Stauferstadt hat einiges zu bieten. Die familiäre Pension zu den Bergterrassen liegt oberhalb von Annweiler, dessen Ortskern jedoch nach 10-15 Minuten zu Fuß erreichbar ist. Und so war es eine schöne Idee, als uns am Samstagabend ein ortskundiger Singkreisteilnehmer durch den historischen Stadtkern führte und seine Kenntnisse zu einigen besonders schönen Plätzen und Gassen mit uns teilte. Als schönen Abschluss dieses Ausflugs waren wir zum Abendessen im Restaurant L’Antica Ruota „Zum alten Wasserrad“, wo wir uns italienische Spezialitäten schmecken ließen.

Und auch wenn uns das Wetter dann versuchte einen Strich durch die Rechnung zu machen, konnte uns der heftige Regenguss, der uns auf dem Heimweg überraschte, nicht die gute Laune verderben. Und obwohl wir alle wieder auf ein herrliches Lagerfeuer-Singen gehofft hatten, wurden wir nicht enttäuscht. Zur letzten Sing-Einheit-Einheit des Tages hielten wir noch einmal Einzug in die herrliche Friedens-Kapelle und genossen die magische Atmosphäre dort und erlebten, wie Lebensfreude und Fülle so wunderbar in Gemeinschaft aufblüht und uns wieder in Verbindung mit uns bringt.
Den Tagesausklang haben wir wieder im Gruppenraum verbracht, wo immer gut für uns gesorgt war. Jeder hatte ein offenes Ohr für den anderen und man lernte sich endlich auch einmal in Person kennen, statt nur über den Bildschirm beim Online Singen. Das sind diese wertvollen
 Augenblicke, in denen wir uns als Menschen sehen und wertschätzen und in das Gefühl der Verbundenheit eintauchen können. Der Austausch in der Gemeinschaft war so wertvoll und nährend nach der langen Zeit der Isolation.

Am Sonntagmorgen trafen wir alle beim Frühstück wieder zusammen und wurden mit einem Sonntags-Schlemmerfrühstück und einem Glas Winzersekt reichlich verwöhnt. Nachdem wir dieses letzte Frühstück in der Sing-Gemeinschaft noch einmal ausgiebig genossen hatten, hieß es langsam Abschied nehmen, von diesem Sing-Wochenende, an dem einfach alles gestimmt hat. Und was kann es dafür Besseres geben, als eine letzte beseelte Sing-Einheit in der wunderbaren Friedens-Kapelle. Zum Abschluss wurde uns sogar erlaubt, beim letzten Lied die Glocke in der Friedenkapelle zu läuten, was unser lieber Singkreisteilnehmer Robeer für uns übernahm. Das Leben ist magisch, es befähigt uns, einen wunderbaren Moment zu erleben, in dem wir sagen: Das ist jetzt nicht von dieser Welt. Einen schöneren Höhepunkt hätte es nicht geben können!


Beim Singen und in der Stille des Waldbadens haben wir unsere wirkliche Kraft gespürt und manche von uns konnten vielleicht seit langen wieder einmal ihre innere Seelenmelodie hören. Wir waren so dankbar für diese Stunden! Immer wieder konnte unsere Sinkreisleiterin Miriam Trauth durch Gesang und Klang unseren Körper, Geist und Seele in Einklang bringen, und viele von uns haben wieder einmal wirklich ihre Mitte gespürt. Die heilende Kraft des Singens bringt den Geist zur Ruhe und heilt den Körper, das ist die Kraftquelle, die uns alle verbindet, von der wir noch sehr lange zehren werden. Dankbar
 für ein solch herrlich harmonisches Erlebnis und beseelt von Gemeinschaft, Singen, Spaß, Abenteuer, Besinnung, Entspannung und vielen lieben und guten Gesprächen, hieß es schließlich endgültig und wehmütig Abschied nehmen und beflügelt vom gemeinsamen Singen, der wunderbaren Gruppe und der wunderschönen Umgebung, die Heimreise antreten.

 

ABER: Verabschieden heißt auch, sich auf die nächste Begegnung freuen, DENN: Nichts lässt uns so sehr auf ein Wiedersehen hoffen, wie der Moment des Abschieds! 

 

HERZ-lichen DANK, liebste Mandy, für diesen wunderschönen Bericht