Singwochenende in der Jugendherberge Speyer, 10.-12. Februar 2023

Seinen Anfang nahm dieses tolle Sing-Wochenende am Freitag mit der entspannten Ankunft nachmittags in der Kurpfalz-Jugendherberge Speyer. Wer wollte, konnte schon früher anreisen, Zimmer beziehen, die herrliche Umgebung erkunden, ankommen und es sich im Bistro bei einer Kaffeespezialität gemütlich machen.
Ab 15 Uhr wartete dann Miriam im Gruppenraum mit Blick auf den Rhein auf uns, um uns in Empfang zu nehmen und uns aus verschiedenen Teilen Deutschlands und sogar aus der Schweiz willkommen zu heißen.

Zum gemeinsamen Abendessen um 18 Uhr in den hell gestalteten, modernen und gemütlichen Restauranträumen der Jugendherberge hatten wir die erste Gelegenheit, in den Genuss der leckeren Verpflegung einschließlich der vegetari-schen und veganen Speiseangebote zu kommen. Alle waren begeistert und fanden sich in freudiger Erwartung anschlie-ßend zur ersten Sing-Einheit im Gruppenraum zusammen.
Die tiefe Verbundenheit unter allen Teilnehmenden war schon bei den ersten Liedern spürbar und im Laufe der 3 Tage durfte ganz viel Herzensenergie durch uns fließen. Die Reise durch die Vielfalt unserer Lieder, angeleitet mit der so schönen Gesangsstimme von Miriam, die immer so passende Wahl der Liedtexte und Rhythmen, versetzte uns in eine so heilende Stimmung und ließ uns tief in uns ankommen und getragen sein.
Danke, dass es DICH gibt Miriam. Danke, dass es UNS gibt!

 

 

Im wahren Leben heißt sie Miriam Trauth, für uns ist sie ein Engel auf Erden und alle gemeinsam haben wir uns am 10. Februar 2023 auf den Weg nach Speyer gemacht, um uns wieder einmal 3 Tage am Stück von den Herzens-  Angeboten unserer Singkreisleiterin Miriam verzaubern zu lassen. Im Kreise singbegeisterter Menschen durften wir ankommen, singen, schwingen und SEIN und unsere Seelen im geschützten Raum und in getragener Gemein-schaft aufblühen lassen.
In unserem Singkreis begegnen sich alle auf Augenhöhe. Es gibt keine klassische Chorleiterin, keine Proben, keine Aufführungen. Die Kreisform ist ein symbolischer Ort der Integration und der gegenseitigen Wertschätzung. Du bist willkommen, mit allem, was du mitbringst. 

Viele kreative Ideen und Impulse, zahlreiche bekannte und neue Lieder warteten auf uns, für eine unvergessliche, heilsame, inspirierende, herzerwärmende gemeinsame Zeit an diesem Sing-Wochenende. In unserer so verbundenen Singgemeinschaft war wieder Raum für viele wundervolle Begegnungen und das so wichtige und nährende Seelenauf-tanken. Beim gemeinsamen Singen, Tönen, Tanzen und im Kontakt mit der wunderschönen Natur am Rhein verbanden wir uns und atmeten die Klänge unserer Lieder. Wir schöpften viel Energie und fanden Zugang zu der tief in uns wohnen-den Freude und Lebenskraft. Die Kraft, die wir im Kreis der Singgemeinschaft finden, indem wir einander hören, die wir im Miteinander aus Tönen, Liedern und Klängen weben, die unser Herz und unsere Seele wieder zum Schwingen bringt. Inmitten der Zeiten von Wandel und Veränderung ist es die Stimme unseres Herzens, die uns wie ein innerer Kompass führen soll!

Miriam hatte diesmal für uns noch einen ganz besonderen Ermutigungsimpuls vorbereitet, die „Mut-Mach-Botschaften“ für uns an uns. Diese sollten uns Teilnehmende erMUTigen, mit erMUTigenden Botschaften, uns gegenseitig zu erMUTigen. Inspirieren lassen durften wir uns durch einen wunderschönen Song vom Duo Camillo, nach einer wahren Begebenheit: „Du bist wunderbar“. Es war für jeden einzelnen Teilnehmer ein schönes Blatt Papier gestaltet, welches mit erMUT-igenden Botschaften beschrieben werden sollte. Und so verweilte im Laufe der 3 Tage jeder einmal in der „Mut-Mach-Ecke“ im Gemeinschaftsraum, um zu reflektieren, was er am anderen so besonders, so gut und so wertvoll findet, um es dann in seinen Worten als Botschaft aufzuschrei-ben und das Licht des anderen hell erstrahlen zu lassen. 

Ein paar von uns fanden sich am späteren Freitagabend noch für ein gemütliches und geselliges Zusammensein im Bistro bei Saft, Wein, Bier oder sogar Cocktails zusammen, um den Tag langsam ausklingen zu lassen, sich auszutauschen und sich besser kennenzulernen.

Der Samstag startete für uns mit einem ganz besonderen Geschenk, einem wunderschönen Morgenritual, dem Morgen-segen, der durch unsere wunderbare Carmen mit ihren Klangschalen im Gemeinschaftsraum gestaltet wurde.
„Ein jeder Morgen lockt dich zärtlich Licht zu sein.“ …sang Carmen und stimmte uns mit positiven, kräftigenden Segensgedanken zum Morgen auf den neuen Tag ein, klärte unseren Geist für die Erfahrung des Augenblicks, um in unserer Wahrnehmung das Gefühl des Staunens über das Wunder des Seins neu zu entdecken. So haben wir die Segensworte mit auf unseren Weg durch den Tag genommen und in unser Erleben einfließen lassen:
„Im Allerkleinsten liegt etwas unvorstellbar Großes. Ich staune von Augenblick zu Augenblick über das Wunder der kleinen Dinge, die diesen Tag segnen.“ (aus: „Den Tag segnen“ von Valentin Kirschgruber)

Wer schon einmal in den Genuss von Carmens Klangschalenmeditation gekommen ist, weiß welches Geschenk uns hier zuteil wurde. Und um es mit den Worten von Carmen wiederzugeben: „Segnen ist eine positive Weise, auf seine Umgebung Einfluss zu nehmen… Das Ziel ist, die Energie zu erhöhen und ein positives Feld aufzubauen.“
„Jeder ist uns ein Tropfen im Ozean der Freude, und jeder einzelne ist in der Lage, diese Welt zu verändern.“
(aus: Engelmagazin, Jeanne Ruland)

 

Nach dem nährenden Morgensegen ließen sich alle das reichhaltige Frühstücksbüfett schmecken, bevor wir dann den Vormittag mit der Sing-Einheit im Gruppenraum verbrachten, wo wir quer durch unser Singrepertoire unsere Stimmen mal leise, mal laut, mal langsam und mal schnell erhoben und u.a. auch zu indianischen Rhythmen gesungen, getanzt und getrommelt haben.
Es gibt für die Sing-Einheiten kein festes, vorgegebenes Programm, Miriam folgt hier dem Moment und ihrer Intuition für die Gemeinschaft.

Nach dem Mittagessen hatten wir dann die Gelegenheit, Speyer, die fußläufig entfernte, historische Kaiserstadt mit dem Kaiserdom, dem UNESCO-Welterbestätte kennenzulernen. Bei einem Spaziergang nach und durch Speyer, lernten wir viel über die Historie der Stadt, dank der sachkundigen Führung von Singfreundin Gudrun, die so lieb war und sich bereit erklärt hatte, uns eine ihrer Lieblingsstädte nahe zu bringen. Natürlich haben wir den Dom zu Speyer, seit 1981 UNESCO-Welterbe, besichtigt. Die Domkrypta, eine der schönsten und größten Unterkirchen der Welt, weltweit die größte romanische Hallen-Kryta überhaupt, mit den Kaisergräbern war dabei besonders beeindruckend für uns. Das Wort Krypta stammt aus dem Griechischen und bezeichnet etwas „Verborgenes“. Wir ließen uns von der Atmosphäre dieses außerge-wöhnlichen Raumes erfassen, hielten inne in diesem ältesten Teil des Doms, hier wo Anfang und Ende sich manifestieren. In Momenten der Stille verweilten wir im Rundgang durch dieses Bauwerk im Angesicht dieses mächtigen architektoni-schen Denkmals seiner Zeit. Und auch nicht nehmen lassen konnten wir uns ein spontanes Singen im Dom. Und so stimmten wir unser geliebtes „Shalama Shalama beyta“ an und ließen unsere Töne mit dem Blick in die Domkuppel erklingen. Das Segenslied in aramäischer Sprache, was so viel bedeutet wie „Frieden für dieses Haus“.

Auch im Speyerer Dom untergebracht, besichtigten wir u.a. den Kerzenständer "Der Stammbaum Jesu", ein Kunstwerk aus der Hand der Dominikanerin Schwester Burghildis Roth, die Anfang der 80er Jahre vom Domkapitel den Auftrag er-hielt, einen großen Lichtträger für mindestens 300 Teelichter zu schaffen. Aus drei mächtigen Wurzeln entwickelt sich die Schöpfung aus der Hand Gottes. Im stillen Dialog aus Dank und Bitte wurde hier auch das eine oder andere Teelicht ange-zündet.

Nach unserem Rundgang mit der Besichtigung des Doms und der Krypta besuchten einige aus unserer Sing-Gemeinschaft noch das jüdische Ritualbad Mikwe in Speyer, eines der ältesten seiner Art. Mikwe bedeutet so viel wie „Sammelplatz für Wasser“ und diente früher der rituellen Reinigung. Der Hauch der Vergangenheit und unser Gesang jüdischer Lieder, die wie himmlische Klänge aufstiegen und weit in der Mikwe zu hören waren, berührten alle Beteiligten zutiefst.
Auch beim Kaffeetrinken in einem gemütlichen Café in der Stadt waren einige von uns gut aufgehoben und konnten sich so noch näher kennenlernen.

Download
Das HEVENU SHALOM ALECHEM gesungen im jüdischen Ritualbad Mikwe in Speyer
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QuickTime Video Format 26.3 MB

Nachdem sich alle Eindrücke des Tages gemeinsam oder allein setzen durften, trafen wir schließlich zum letzten Abend-essen und dann wieder zur Sing-Einheit im Gruppenraum zusammen und wer mochte konnte auch ein Klangbad nehmen und sich gemütlich liegend in unsrer Mitte besingen lassen. Nachdem Carmens Morgen-Segen einen so tiefen Eindruck bei allen hinterlassen hatte, wurden wir noch mit dem Abendsegen durch Carmen beschenkt.
Danach war erneut geselliges Zusammensein im Bistro mit angeregten Gesprächen angesagt, bei dem wir den Tag wun-derbar Revue passieren und ausklingen lassen konnten.

 

Am Sonntag war nach dem Frühstück schon das Zimmerräumen an der Tagesordnung, bevor wir uns am Vormittag dann zur Abschluss-Sing-Einheit im Gruppenraum zusammenfanden, wo Miriam jedem von uns dann seine Mut-Mach-Bot-schaft und auch noch das eine oder andere ermutigende Wort dazu übergab. Es ist wohl anzunehmen, dass so mancher von uns dann beim Lesen der stärkenden, wertschätzenden, achtsamen und lieben Worte so manche Träne vergoss. Wer da Lust auf mehr Ermutigung bekam, dem seien Miriams ErMUTigungskurse auf Grundlage der Individualpsychologie von Alfred Adler an Herz gelegt. Hier darf man sich in kleinen Gruppen unter Miriams professioneller Anleitung, seine Stärken und Handlungsmöglichkeiten bewusst machen, damit man dann zufriedener und gelassener durchs Leben gehen kann.

Einen wundervollen Abschluss fand unser Sing-Wochenende am Sonntagvormittag anschließend in der Natur am Rheinufer bei strahlendem Sonnenschein. Aufmerksame Singfreunde hatten schnell einen alten und ehrwürdigen Baum am Rheinufer gefunden, der für unseren Ulmentanz geeignet war. Bei diesem Kreistanz wird unsere Aufmerksam-keit geweckt und auf die Welt um uns herum gerichtet, um unsere Absicht zu stärken, einen Beitrag zur Heilung der Welt zu leisten. Dieser Tanz zu einem lettischen Song soll also nicht nur der Heilung für die sterbenden Ulmen dienen und der Solidarität mit allem Leben, sondern er ist auch ein Symbol für den Willen und das Ja zum Leben für jeden selbst.
Er stärkt unsere Fähigkeit, eine Wahl zu treffen, dem Entschluss zu folgen und unsere Herzen dafür zu öffnen. Und so reichten wir uns die Hände zum Kreis um den Baum und wiegten uns beim Singen des Liedes im Tanzschritt zu der so wundervollen Melodie und dem intuitiven Djembe Trommeln von Bernd.

Zum Schluss sangen wir noch auf der Wiese direkt am Rheinufer aufgestellt im „Weidenkörbchen“ (eine besondere Art sich beim Singen verschlungen an den Händen zu halten) eng miteinander verbunden und tankten noch einmal ganz viel Energie und Kraft begleitet von Carmens Trommelklängen.

 

Um 12.30 Uhr nach dem gemeinsamen Mittagessen hieß es Abschied nehmen von der Jugendherberge und voneinander, um schließlich die Abreise nach Hause in viele verschiedene Richtungen anzutreten. 

Das Schöne an diesen Sing-Wochenenden, an diesen gemeinsamen Erlebnissen ist, jeder bringt etwas ein, jeder hatte sich selbst und anderen etwas zu geben und bekommt es vielfach zurück. Jeder Einzelne war eine Bereiche-rung unserer Gemeinschaft. Ob das Miriams achtsame und so wundervoll kreative Organisation und Durchführung war, Ritas liebevoll erklingendes Mandolinenspiel; Carmens Klangschalensessions mit Morgen- und Abend-Segen; Theas Skizzenbilder von uns, die Quickies; solch zauberhafte Stimmen wie die von Doris, die uns ein wundervolles eigenes Lied zum Thema Dankbarkeit und zu ihrem Gitarrenspiel anleitete; Christine, die uns neue Impulse gab, als sie von Ihren Er-fahrungen mit den Senioren Singpaten im Kindergarten berichtete; Singfreunde, die unseren Gesang immer wieder mit Instrumenten begleiteten; Mitfahrgelegenheiten möglich machten oder uns mit mitgebrachten Leckereien verwöhnten. Und viele viele andere kleine, große und immer wertvolle Beiträge und helfende Hände, die dieses Wochenende zu einer unvergesslichen Erin-nerung und einem echten Gemeinschaftserlebnis gemacht haben. Ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass wir zutiefst dankbar sind, Teil dieser wundervollen Gemeinschaft sein zu dürfen.
Singen macht glücklich, singen befreit, singen verbindet - es geht um Lebensfreude, nicht um Perfektion!

Unser besonderer Dank galt auch dem tollen Jugendherbergsteam, für seinen super Service und der Qualität zu so gün-stigen Preisen. Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, unseren Dank auch singend zu übermitteln.

Wie wunderbar - ein ganzes Wochenende zusammen singen, tanzen, lauschen, entspannen und genießen, freudig und verbunden sein, nichts müssen, keine Pflichten, nur Ankommen und Dasein. Ja, an diesem Wochenende durften sich unsere Gefühle und Gedanken in der Musik und im Gesang wiederfinden, haben sich Türen geöffnet für die innere Einkehr, ist vielleicht für manchen auch wieder Raum entstanden, für eine neue Sicht auf das eigene Leben. Für mich ist Singen in Bewegung und im Kreis bequem sitzend immer heilsam und ein Ort des Rückzugs, der inneren Stille und vor allem der Zuversicht. Hier finde ich die Gewissheit, dass ich in einem geschützten Raum frei singen darf. Ich erfahre, dass es hier kein richtig und kein falsch gibt und kann mich so mit meiner Stimme öffnen und mich ausdrücken. Aus dieser Sicherheit heraus schaffen wir gemeinsam ein Feld tragender, gemeinsamer Energie und Geborgenheit. Ich bin sehr dankbar für dieses Erleben!

Das Mantra OM MANI PADME HUM, sinnbildlich übersetzt: „Oh du Juwel in der Lotusblüte“ ist das wohl bekannteste buddhistische Mantra, das Mantra des liebenden Mitgefühls, und wurde uns zum roten Faden durch diese gemeinsamen Tage in Speyer. Es verband uns immer wieder aufs Neue in unserer so fürsorglichen Gemeinschaft. Wir leben aktuell in aufreibenden und unsicheren Zeiten, in denen man viel tun muss, um nicht unterzugehen oder klar Stellung zu beziehen.  Das Chanten dieses Mantras OM MANI PADME HUM hat uns immer wieder in eine selige, glückliche Stimmung getragen, unsere Herzen erwärmt und mit Energie aufgetankt. 

Möge uns die Stärke des Mitgefühls und des liebevollen Miteinanders lange begleiten, uns helfen, Mitgefühl und Liebe vor allem auch uns selbst gegenüber auszudrücken, uns nähren und uns immer wieder neu zusammenführen!


Mandy Rosenberg


HERZ-lichen DANK, liebste Mandy, für diesen so schönen Bericht, der uns noch einmal in das herrliche Erleben unseres Sing-Wochenendes eintauchen lässt :-)